Eine der erschreckendsten und herzzerreißendsten Erkenntnisse, die man beim Lesen der Bibel gewinnen kann, ist die Tatsache, dass viele Väter, die ihr Leben der Fürsorge für die ihnen von Gott anvertrauten Nachkommen gewidmet haben, dennoch in die Hölle kommen werden, weil sie den Hauptzweck, für den Gott ihnen die Gabe der Vaterschaft gegeben hat, nicht erfüllt haben.
„Und ich sage euch auch: Bittet, so wird euch gegeben; suchet, so werdet ihr finden; klopfet an, so wird euch aufgetan. Denn wer da bittet, der nimmt; und wer da suchet, der findet; und wer da anklopfet, dem wird aufgetan. Wo bittet unter euch ein Sohn den Vater ums Brot, der ihm einen Stein dafür biete? und so er um einen Fisch bittet, der ihm eine Schlange für den Fisch biete? oder so er um ein Ei bittet, der ihm einen Skorpion dafür biete? So denn ihr, die ihr arg seid, könnet euren Kindern gute Gaben geben, wieviel mehr wird der Vater im Himmel den Heiligen Geist geben denen, die ihn bitten!“
„Ihr aber seid nicht fleischlich, sondern geistlich, so anders GOttes Geist in euch wohnet. Wer aber Christi Geist nicht hat der ist nicht sein.“
„Diesen JEsum hat GOtt auferwecket; des sind wir alle Zeugen. Nun er durch die Rechte GOttes erhöhet ist und empfangen hat die Verheißung des Heiligen Geistes vom Vater, hat er ausgegossen dies, was ihr sehet und höret.“
„Alle Gebote, die ich dir heute gebiete, sollt ihr halten, daß ihr danach tut, auf daß ihr lebet und gemehret werdet und einkommet und einnehmet das Land, das der HErr euren Vätern geschworen hat. Und gedenkest all des Weges, durch den dich der HErr, dein GOtt, geleitet hat diese vierzig Jahre in der Wüste, auf daß er dich demütigte und versuchte, daß kund würde, was in deinem Herzen wäre, ob du seine Gebote halten würdest oder nicht. Er demütigte dich und ließ dich hungern, und speisete dich mit Man, das du und deine Väter nie erkannt hattest, auf daß er dir kundtäte, daß der Mensch nicht lebe vom Brot allein, sondern von allem, das aus dem Munde des HErrn gehet. Deine Kleider sind nicht veraltet an dir, und deine Füße sind nicht geschwollen diese vierzig Jahre. So erkennest du ja in deinem Herzen, daß der HErr, dein GOtt, dich gezogen hat, wie ein Mann seinen Sohn zeucht. [...] daß, wenn du nun gegessen hast und satt bist und schöne Häuser erbauest und drinnen wohnest, und deine Rinder und Schafe und Silber und Gold und alles, was du hast, sich mehret, daß dann dein Herz sich nicht erhebe, und vergessest des HErrn, deines GOttes, der dich aus Ägyptenland geführet hat, aus dem Diensthause, und hat dich geleitet durch die große und grausame Wüste, da feurige Schlangen und Skorpione und eitel Dürre und kein Wasser war, und ließ dir Wasser aus dem harten Felsen gehen, und speisete dich mit Man in der Wüste, von welchem deine Väter nichts gewußt haben, auf daß er dich demütigte und versuchte, daß er dir hernach wohltäte. Du möchtest sonst sagen in deinem Herzen: Meine Kräfte und meiner Hände Stärke haben mir dies Vermögen ausgerichtet; [...] eben wie die Heiden, die der HErr umbringet vor eurem Angesicht, so werdet ihr auch umkommen, darum daß ihr nicht gehorsam seid der Stimme des HErrn, eures GOttes.“
Sobald wir Väter werden, erfasst uns ein Gefühl tiefer Freude und zugleich tiefer Ernsthaftigkeit. Freude darüber, vom HErrn für die Geburt eines seiner Geschöpfe, seiner kostbaren Geschöpfe, gebraucht worden zu sein. Aber auch Ernsthaftigkeit, immenser Ernsthaftigkeit, denn wir sind uns der großen Verantwortung, die nun auf uns lastet, voll bewusst: für dieses Kind zu sorgen, das noch so zerbrechlich und unschuldig ist, seine Ernährung, seinen Schutz, seine körperliche und seelische Gesundheit sowie eine angemessene Erziehung zu gewährleisten oder zumindest unser Bestes dafür zu geben. Diese natürliche Liebe, die Gott jedem Vater ins Herz gelegt hat, ist so aufrichtig und wahrhaftig, dass der HErr JEsus Christus sie selbst während seiner Zeit auf Erden erkannte, wie der Arzt Lukas in dem oben zitierten Abschnitt seines Evangeliums berichtet. Doch diese scheinbar lobenden Worte des HErrn JEsus Christus sind in Wirklichkeit eine Herausforderung, denn sie offenbaren, dass Väter, die nicht auf Gott vertrauen, in Wirklichkeit noch verwerflicher sind als jene, denen die Gnade, Väter zu sein, verwehrt blieb.
Vater zu sein, Vater zu werden, lässt uns erkennen, dass uns unser Status ganz natürlich dazu verpflichtet, alles zu tun, um auch nur das geringste Bedürfnis unseres Sohnes oder unserer Tochter zu stillen. Um dies zu verdeutlichen, verwendet der Herr Jesus Christus aussagekräftige Symbole für das Volk Israel: den Stein, die Schlange und den Skorpion. Denn diese drei Elemente sind die Hauptmerkmale der Wüste – einer Wüste, die Gott seinem Volk dennoch durchqueren ließ und sie mit Nahrung, Gesundheit und Kleidung versorgte. Und wie die Heilige Schrift offenbart, erlaubte Gott dies, um seinem Volk die höchste Berufung der Elternschaft zu lehren.
Da die höchste Berufung des Ewigen Vaters darin besteht, seine Kinder zu lehren (sie geistlich zu nähren), hat Gott mehreren seiner Kinder die Möglichkeit gegeben, Väter zu werden, um sie zu lehren; damit sie erkennen, dass die wahre und aufrichtige Liebe, die sie für ihre Kinder empfinden, ein Abbild der großen Liebe ist, die Gott für seine Kinder hat, zu denen auch sie gehören. Denn erinnern wir uns: Das Lukasevangelium, das wir hier als unsere wichtigste Quelle verwenden, stellt uns alle als „Kinder Gottes“ dar, da es die Abstammung Josefs, des Mannes Marias, bis zu Adam „der war GOttes“ (Lukas 3,38) zurückverfolgt. Doch es ist nun einmal so, dass wir alle, gerade wegen Adams Sünde, von Geburt an wie verlorene Söhne sind, Söhne, die den Vater verlassen haben. Deshalb fordert uns der Herr Jesus Christus in diesem Evangelium, das Lukas überliefert, heraus und sagt uns, dass wir, so sündhaft wir auch sein mögen, unserem Kind, das uns um Brot, Fisch oder ein Ei bittet, keinen Stein (Symbol des Hungers), keine Schlange (Tod) und keinen Skorpion (fortwährende Qual) geben dürfen. Wie viel mehr würde dann Gott, der Vater, jedem seiner Kinder, das ihn darum bittet, den Heiligen Geist geben; diesen Geist, der ihnen durch Christus die Fülle des Lebens Gottes schenkt. Dieses Geschenk, dieses Leben Christi, das uns durch seinen Heiligen Geist vermittelt wird, wird daher von den berühmten Aposteln Petrus und Paulus hervorgehoben: Petrus tat dies in seiner Ansprache an die in Jerusalem anwesenden Juden zu Pfingsten, und Paulus hielt es in seinem Brief an die Römer fest (beide Stellen sind am Anfang dieses Artikels vermerkt). Liebe Väter, liebe Eltern, wie der verlorene Sohn müssen auch wir als Kinder Gottes zum Vater aller Väter zurückkehren. Wir müssen ihn um den kostbaren und unverzichtbaren Heiligen Geist bitten, der uns als wahre Kinder Gottes wiederherstellt. Denn lasst uns bedenken: Seit dem Garten Eden hat Gott seinen Geschöpfen niemals sein Leben aufgezwungen; selbst Adam, sein erster Sohn, hätte vom Baum des Lebens essen sollen. Doch leider wählte er den Baum der Erkenntnis von Gut und Böse, der den Tod brachte. Heute erinnert uns Christus daran, dass durch ihn das Leben aufs Neue zu uns gekommen ist. Ja, Christus, der Baum des Lebens des Vaters, ist wieder da und möchte es uns schenken. Dafür müssen wir zu ihm kommen und ihn darum bitten. Wollen wir also das Leben Christi leben, allein zur Ehre des Vaters, wie er lebte, bereit sein, Ablehnung und Verfolgung zu ertragen, wie er, und später seine Apostel und die Urkirche? Wenn ja, dann können wir uns von diesem Gebet inspirieren lassen, zu Gott zu rufen.
„Ewiger, allmächtiger GOtt, ich danke dir für die Gnade, heute Vater sein zu dürfen, danke dir für diese Aufgabe, die du mir anvertraut hast. Vor allem aber danke ich dir unendlich, dass du mir heute erlaubst, die Liebe, die du, der höchste Vater, für mich, deinen Sohn oder zumindest deine menschliche Schöpfung, hast, besser zu verstehen. Ich gebe zu, dass ich bis jetzt mein Leben, meine Kinder und meine Familie mehr oder weniger nach meinem eigenen Ermessen gelebt, erzogen und versorgt habe. Doch heute erkenne ich, dass das einzige Leben der HErr JEsus Christus ist, dass er allein der Weg zu Dir und zum Leben in Fülle ist. Deshalb bitte ich Dich um Vergebung für das sündige und von Dir unabhängige Leben, das ich bis jetzt wie ein verlorener und rebellischer Sohn geführt habe. Bitte vergib mir all meine Sünden und schenke mir die Gnade, deine Vergebung anzunehmen und daran zu glauben; insbesondere für … (nennen Sie gegebenenfalls jene Sünden, die Ihr Gewissen am tiefsten berührt haben). Heute kehre ich ganz zu dir zurück und bitte dich inständig, mir gemäß deinem Wort deinen Heiligen Geist zu schenken und mich so zu deinem wahren Kind, zu deinem geistlichen Sohn, zu machen. Sei du nun nicht nur der Vater, von dem ich meinen Lebensatem empfange, sondern auch derjenige, von dem ich meinen geistlichen Atem empfange, deinen kostbaren und unentbehrlichen Heiligen Geist! Führe mich selbst, nach dieser Taufe im Geist (dieser Gabe des Heiligen Geistes), zur Wassertaufe im Namen des HErrn JEsus Christus, durch den du mich rettest und in dessen Namen ich dich jetzt anrufe! Amen!“
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